1. Vers:
Die letzte Fuhr,
das war ka Fahrt ins Paradies,
das hab i kommen g’sehn, das war mir g’wiß.
Die Roß’ hab’n nimmer zog’n wie früh’r amol am Strang,
die Huaf hab’n klungen wie a Abschiedsg’sang.
Sie war’n mei Stolz, die Roß’, und a mei Freud,
heut rennen d’ Radeln schneller wia die Zeit.
Refrain:
Stellts meine Roß’ in Stall,
bald kriagns zum letzten Mal
a Sackerl Hafer und a Heu.
Dann hängt’s das G’schirr an d’ Wand,
bald kriagn’s a Halfterband,
dann kommt der Abschied für uns drei.
Nehmts mir die Peitsch’n weg,
stellts mir’s wo in a Eck’,
damit ich’s nimmer schnalzen hör’.
Hängts an die Tür a Schloß,
dann seits mi endlich los,
weil i jetzt nimmer zu die Fuhrleut’ g’hör.
2. Vers:
So wia zur Firmung putzts mir nochmals auf den Wag’n,
das wär mein Wunsch, doch leider heißt’s entsag’n.
– Mei Zeug’l* deckts mir jetzt mit alte Decken zua,
das Wagerl braucht genau wia i sei’ Ruah.
Wenn i an Fuhrmann siech, der Roß’ no’ führt,
hör i im Still’n das Fuhrmanns-Abschiedslied.
© by Fortissimo Verlag, 1050 Wien, Margaretenplatz 4* Zeug'l ist die traditionelle Wiener "Fiakerkutsche", ein Zweispänner. Der Fiaker war eine Wiener Institution, die Kutscher waren für ihre derbe Sprache bekannt, heute haben sie nur noch folkloristische Bedeutung und führen die Touristen in der Wiener Innenstadt spazieren. Benannt nach St. Fiacre, einer Kirche in Paris, wo früher der Standplatz der Pariser Mietkutschen war, die Wiener Fiaker stehen auf dem Stephansplatz, genau im Zentrum von Wien.