wurde am 1. Sept.1892 in Großalmerode geboren. Sein Vater Eduard Julius Schäfer. Die
Mutter Marie Fern von Laudenbach. Auch die Mutterlinie ließ sich in
Laudenbach bis ca.1680 zurückverfolgen. Er heiratete am 3.Apr.1926 Marie
Magdalene Simon geb. 16.Feb.1903, von Großalmerode, aber die Simon-Familie
stammte ursprünglich von Epterode.
Er arbeitete zu der Zeit als Fuhrknecht im Fuhrgeschäft seines Vaters.
Aus der Zeit, als das junge
Paar zur Miete bei dem Uhrmacher Wollenhaupt am Markt wohnte, stammt sein
Spitzname, „Kuckuck“, nach der Erzählung einer alten Verwandten, dessen
Entstehung wie in Großalmerode oft üblich, sehr spontan zu Stande gekommen ist.
Wie gesagt, das junge
Paar wohnte nach seiner Hochzeit bei dem Uhrmacher Wollenhaupt zur Miete, und
zwar ganz oben unter dem Dach in der schrägen Kammer mit Fenster in der
Giebelseite zum Marktplatz.
Als einmal Freunde von der
Strasse herauf nach ihnen riefen, steckte August Schäfer den Kopf mit schwarzem
Haar, über dem nackten Hals mit weißem Unterhemd, aus dem
kleinen Fenster, und schon hieß es : guck emol, wie der Kuckuck in der Uhr hockt
er da, und ein sehr dauerhafter Spitzname war geboren.
Die Familie der Ehefrau, die Simons von Epterode waren
eine Bergmannsfamilie, die ursprünglich von Hollstein im Kirchspiel Reichenbach
gekommen sind. (Heute Stadtteil von Hess. Lichtenau) Sie schrieben sich zuerst Siemen, dann Siemon, erst in Epterode
dann Simon. Auch diese Linie konnte bis zum Ende des Kirchenbuchs von
Reichenbach bis 1610 zurück verfolgt werden.
Karl August Schäfer und seine Frau hatten 10 Kinder, von
denen heute noch 5 leben.
Die große Zahl der Kinder
war allerdings in dieser Familie auch der Grund, warum es immer sehr knapp
herging. Alle mussten schon in frühen Jahren auf dem Feld mitarbeiten, damit
genug zu essen da war. Und das war auch der Grund, warum August Schäfer sich um
den freigewordenen Posten als Gemeindehirte bewarb, den vorher Eduard Schäfer,
ein entfernter Verwandter, gehabt hatte.
Es waren aber nicht mehr die Ziegen des Ortes zu hüten,
sondern es ging nur noch um die Haltung der Gemeindeböcke, die zu der Zeit noch
überaus wichtig waren, denn viele Leute hatten noch die „Kuh des kleinen Mannes“
im Stall, hielten aber nicht selbst den entsprechenden Bock dazu. Diese standen bei
August Schäfer noch bis 1955 im Stall im Hause an der Oberen Scheidquelle, wo
heute die Parkplätze des ev. Gemeindehauses sind, und deren Geruch dazu führte,
dass in der Schule niemand neben den Kindern aus diesem Hause sitzen wollte.
Zu dem Hirtenamt gehörte nämlich die freie
Wohnung in dem Hirtenhaus mit den Ställen, das Eigentum der Stadt war und damit
der Familie die zusätzliche Miete ersparte.
Das Hirtenhaus an der Oberen Scheidquelle,
ca. 1958/59
vor dem Haus Marie Stenzel und Marie Magdalene
Schäfer, in der Tür August Schäfer mit Tochter Irmgard, im Fenster Tochter Elli
Später, nach 1960, wohnte
das Ehepaar Schäfer, nach dem alle Kinder aus dem Haus waren, und das Haus auf
der Scheidquelle abgerissen wurde, am Kleinen Kirchrain 3 in der alten Schule,
in dem heute das Heimatmuseum ist, in der unteren linken Wohnung mit Blick auf
die Strasse. Manche Almeröder werden sich noch an den alten weißhaarigen Mann
mit dem markanten weißen Schnauzbart erinnern, der oft am offenen Fenster auf
die Strasse hinaus lehnte, oder auf dem weißen Küchenstuhl auf dem Treppenabsatz
vor der Haustür saß, um noch etwas von der Welt um sich herum mit zu bekommen,
auch wenn er fast taub und blind war.
Karl August Schäfer starb
am 12.Jan.1975 im Alter von 82 Jahren, seine Frau folgte ihm 4 Jahre später im
Alter von 76 Jahren.
Karl August Schäfer
Marie Magdalene Schäfer geb. Simon
Die Familie
Schäfer um 1950