2. Generation

Carl Emanuel FUHRMANN wurde am 11.Juli 1813 in Ragegosch als Sohn des  Johann Franz Fuhrmann und seiner Ehefrau Anna Maria Türk geboren. Er starb dort im Jahre 1896 und wurde auf dem damaligen Friedhof des Orts beerdigt. Dieser alte evangelische Friedhof wurde 1945 nach der Vertreibung der Deutschen  und der Übernahme durch Polen nicht weiter gepflegt. Die Grabsteine wurden entfernt und die Grabstellen sich selbst überlassen.


Der alte Friedhof von Radegosch,  2004

Für Carl Fuhrmann ist bei Kirchenbucheinträgen als Beruf "Eigentümer" angegeben, was bedeutet, dass die Familie Besitz hatte, von dem sie leben konnte. Das konnte ein Haus sein in dem ein selbständiger Handwerker seine Werkstatt hatte oder auch Landwirtschaft.
Für Carl Fuhrmann ist aber bei 2 Kirchenbucheinträgen für seine Kinder auch "Ortsbrauer" angegeben und daraus lässt sich auf  die Art des Einkommens schließen: Landwirtschaft mit Braurecht und wahrscheinlich auch, weil es meist zusammengehörte, die entsprechende Schankgenehmigung.
Carl heiratete am 23.Juli 1840 in Birnbaum Beate Lerchenstein. Das Paar hatte 11 Kinder ( 5 Söhne und 6 Töchter) von denen, soweit bekannt, 10 erwachsen geworden sind.


Das ehemalige Grundstück "Fuhrmann" in Radegosch, 2004.  Die alten Gebäude sind abgerissen.
Zu dem Grundstück gehören bis heute die Fischereirechte des Radegosch-Sees.

Interessant ist hier auch die Familie der Ehefrau: Lerchenstein. Im heutigen deutschen Telefonbuch nur noch ein Mal vertreten und in den USA ebenfalls nur noch mit einem Vertreter,
(Adolf Lerchenstein, derzeit irgendwo in Texas), der aber auf unsere Linie in Radegosch zurück gehen dürfte, wo aber die Verbindung noch nicht nachgewiesen ist, weil die Einwanderungspapiere des Emil Lerchenstein (ausgewandert um 1910) in die USA nicht genug aussagen. Auf ihn gehen alle Nachkommen in den USA zurück. Andere Nachkommen, aber nicht mehr Namensträger, aus dieser USA-Linie wussten zu Ihren Vorfahren vor der Einwanderung ebenfalls nichts.
 Die Erforschung dieser Linie endete um 1730 nach 3 Generationen rückwärts und es konnten weitere Vorfahren dieses Namens bis heute nicht gefunden werden.
  Bisher konnte die Herkunft der Familie nicht festgestellt werden. Alle bisherigen Nachforschungen zu diesem Familiennamen über Mitglieder, die anders wo gefunden wurden, enden jeweils bei Lerchenstein-Nachkommen, die auch aus Birnbaum, bzw. Radegosch stammen und somit auf diesen Vorfahren zurück gehen. Eine Möglichkeit ist die Herkunft aus dem Bereich Lemberg, ehemals Galizien des K&K Östereich (heute Lwów, Ukraine) aber die  teilweise in Kyrillisch geschriebenen Kirchenbücher gaben ausser dem Namen keine weiterführenden Ortsangaben her.   Hier in Lemberg ist ein erwachsener Jüdischer Bürger namens Mojse Lerchenstein 1711 christlich (ref.) auf den Namen Christian getauft worden. Die Jüdischen Matrikel in Hebräisch waren für mich nicht lesbar und gehen nicht weiter als bis 1800 zurück.
Im Lemberger kath. Kirchenbuch konnte ein weiterer Eintrag „Lerchenstein“ nicht gefunden werden.
Einen weiteren Hinweis auf den Familiennamen Lerchenstein konnte ich nur noch in den Listen des K&K Österreich im Staatsarchiv Wien, der jüdischen Familiennamen in Galizien finden. Dort ist der Name im 17. und 18 Jh. gelistet. Leider ohne Angabe eines Vornamens oder eines Herkunftsortes. Danach taucht der Name nicht mehr auf und ich konnte auch später keinen Hinweis auf eine jüdische Familie Lerchenstein mehr finden.

 Es ist möglich, dass wir hier den ersten Hinweis auf unseren Vorfahren haben und dass Christian Lerchenstein als getaufter Jude Zimmermann wurde und um in die Zunft aufgenommen zu werden  ist er dann wahrscheinlich von Lemberg nach Birnbaum gewandert.  Juden konnten ja, auch wenn sie ein Handwerk erlernen durften, nicht  in die Zunftrolle aufgenommen werden. Vielleicht hat er auch aus diesem Grunde in Birnbaum seine Herkunft nicht angegeben.